Schweige und höre

Schweige und höre,
neige Deines Herzens Ohr,
lausche dem Frieden.

Das ist der Text eines Kanons, den ich bei den Singabenden immer wieder singe.
Für mich persönlich sind Zeiten des Schweigens ein wichtiger Ausgleich für meine Stimme, meine Sinne, meine Gedanken, mein Nervenkostüm. Im Familienleben und in meiner Arbeit als Seminarleiterin oder Körpertherapeutin muss ich viel sprechen. Und noch mehr zuhören! Wenn sich die Termine jagen und Einiges organisiert werden muss, gibt es da durchaus auch einmal den Punkt, wo es zu viel wird.
Dann sehne ich mich nach Stille und Schweigsamkeit. Besonders im Sommer koste ich das aus und bin viel allein oder genieße das Zusammensein mit Familie und FreundInnen auch mal im Schweigen nebeneinander.
So sehr ich für das Singen und seine Wirkung in Körper, Geist und Seele plädiere, ohne das Pendant der Stille entfaltet auch das Singen nicht seine ganze Schönheit und heilsame Kraft. Manchmal geraten in der Begeisterung über das gemeinsame Singen die Zeiten in Stille bei den Singabenden etwas kurz. Aber sie sind immer ein Bestandteil, mal am Anfang, mal zwischen den Liedern, mal als Nachklang am Schluss. Und immer sind es Momente, in denen wir einen Zauber hören können!